Die Band

Christian Wieder

Der Mann, der es geschafft hat, gleichzeitig ein Haus zu bauen, einen Tesla zu fahren und Hühner zu besitzen – allerdings nicht mehr alle drei gleichzeitig. Gründervater des Blechhauf’ns, leidenschaftlicher Conférencier und professioneller Schallwellenverbieger. Spielt bei den Vereinigten Bühnen Wien – weil er dort endlich mal in Ruhe seine Noten ablesen kann, ohne dass ihm jemand in den Rücken fällt. Mit Bernhard Holl gemeinsam Woodmaster am Woodstock der Blasmusik 2023, aber wenn’s nach ihm geht, sollte es eh „Holzmaster“ heißen – schließlich liegt da mehr in der Luft als nur Musik. Überall in der Szene dabei, von Blasmusik bis Pop – und vermutlich auch heimlich in einer Underground-Klezmer-Band, aber das ist noch nicht bestätigt. Seine Kreativität kennt keine Grenzen, seine Geduld mit seinen Bandkollegen allerdings schon.

Christoph Haider-Kroiss

Weinbauer, Jäger, BMW-Fahrer und Spritzer-Experte – aber nicht in der Reihenfolge! Im tiefsten Seewinkel geboren, auf exakt 100 Metern Seehöhe, aber mit der Eleganz eines Alpinisten. Wäre gerne Hirschjäger, muss sich aber mit Fasanen und Wildschweinen zufriedengeben – meistens leider in Form von Karosserieschäden. Beherrscht fließend Ungarisch, allerdings nur in der Version „Schimpfen und Fluchen“. Hat diverse körperliche Sonderausstattungen, darunter eine Speiseröhre mit Charakter, einen Magen mit hoher Fehlerquote und ein Knie, das schon bessere Zeiten gesehen hat. Lässt sich davon aber nicht beirren – oder doch, aber nur in Richtung Averna Sauer. Unterrichtet Trompete, fährt Traktor und macht im Weingarten Dinge, die selbst der Wetterbericht nicht vorhersehen kann.

Dominic Pessl

Unser Jüngster – und trotzdem im 30. Semester Jazz-Studium gefangen. Hat von der Theorie mehr Ahnung als alle anderen zusammen, und das lässt er auch gerne mal durchblicken. Kann nicht nur glutenfrei leben, sondern auch menschenfrei – wenn sie nicht jazzphrasieren können. Leider regelmäßig von Schnitzelsemmeln rückfällig gemacht, was ihm jedes Mal magenschmerzen und eine Existenzkrise beschert. Kein Biertrinker, aber dafür der medizinische Leiter des Blechhauf’ns: weiß bei jedem Bandkollegen, wann er „Marschierpulver“ oder einen „Bremser“ braucht. Sorgt für Ordnung, verliert aber dabei selbst die Nerven. Erkennbar an seiner vornehmen Blässe – nicht wegen Vitamin-D-Mangel, sondern wegen den harten Verhandlungen mit Veranstaltern.

Bernhard Holl

Salzburger mit Migrationshintergrund ins steirische Gesäuse – der Liebe wegen! Wenn er nicht gerade zwischen Notenbergen steckt, dann findet man ihn irgendwo zwischen seinem Musikverlag, einer Posaune und einem Stapel neuer Ideen. Starker Verfechter der steirischen Gastfreundschaft, vor allem wenn’s ums gemeinsame Musizieren geht. Kreativer Kopf der Wüdara Musi, Woodmaster 2023, und auch sonst überall zu finden, wo Posaunen wichtig genommen werden. Spielte bei Grubinger, Gansch, Woodstock der Blasmusik – und wahrscheinlich bald in einem Sinfonieorchester, falls ihm langweilig wird. War früher mal Halbmarathonläufer, heute konzentriert er sich mehr auf die musikalischen Langstrecken. Einer der drei Posaunisten mit langen Haaren – ob das jetzt ein Stil-Statement oder einfach nur Zeitmangel beim Friseur ist, bleibt offen.

Philipp Fellner

Der einzig wirklich nette Mensch in der Band. Kärntner durch und durch, muss sich allerdings ständig für seinen Dialekt entschuldigen – was ihm nicht leichtfällt. Ehemann, bald Vater, bald Häuslbauer – und damit auch bald arm. Ist nicht nur mit der Posaune, sondern auch mit seinem Unterrichtsstil geduldig – manche nennen es Nachsicht, andere nennen es kreative Fehlstundenverwaltung. Zwilling – was beweist, dass es von ihm tatsächlich zwei gibt. Hat immer einen Conditioner-Tipp parat und ist oft in tiefer Diskussion mit seinen Posaunisten-Kollegen darüber, wie man Locken definiert. Hält sich tapfer zwischen Jazz, Volksmusik und Blasmusik, auch wenn er sich für die eine oder andere Entscheidung später selbst verflucht.

Markus Wonisch

Mann mit den meisten Instrumenten pro Kopf: Posaune, Bassposaune, Basstrompete, Klavier – und das sind nur die, die er offiziell zugibt. Jazzer mit kommerziellen Eskapaden bei den Grabenlandbuam. Darts-Fanatiker, aber trifft im Zweifelsfall immer den falschen Ton. Strenger Veganer, bellt aber schlimmer als sein riesiger weißer Hund, der beim Futterverbrauch jeden Bären in den Schatten stellt. Körperlich geschunden von Bandscheibenvorfällen, geistig geschunden vom Sound seiner Kollegen. Hat einen strikten Trainingsplan für den Rücken, der etwa einmal jährlich Anwendung findet. Verbringt viel Zeit mit dem perfekten Sound – leider nicht immer zur Freude seiner Bandkollegen.

Albert Wieder

Der ältere, weisere und groovigere Wieder. Hat die Pensionisten-Version eines Teslas, fährt aber mit seinem Helikon trotzdem schneller als jeder Sportwagen. Spielt in der Wiener Staatsoper – rein hobbymäßig – und ist nebenbei Professor in Eisenstadt. Halber Schweizer, aber ohne Steuertricks. Ist mit dem Trio Wieder-Gansch-Paul unterwegs, also quasi die Brass-Polizei des Landes. Wird von unbestätigten Gerüchten als lediger Sohn von Sepp Trütsch gehandelt. Spezialist für Rotwein, Hobbybäcker mit gelegentlichem Küchendesaster. Schafft es, einmal die Breite seines Pools ohne Pause zu durchqueren – bevorzugt aber eher die Getränke am Beckenrand. Tennis-Spieler aus Leidenschaft, ernährt sich aber danach wieder so, dass es keinen Unterschied macht. Hat das Kapellmeisteramt inne, aber ist altersmilde geworden: Heute zählt die Verpflegung mehr als die Proben.